Noch immer leben in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak fast eine Million Binnenvertriebene und syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Viele der Binnenvertriebenen stammen aus der Region Shingal im Nordwesten des Irak. Shingal ist die Heimat der ezidischen Minderheit, die von den Fanatikern des sogenannten Islamischen Staates besonders brutal verfolgt wurde.
Acht Jahre nach dem Ende des Terrorkalifats ist die Shingal-Region ist in weiten Teilen noch immer eine Ruinenlandschaft, der irakische Staat investiert wenig in den Wiederaufbau. Unterschiedliche Gruppierungen ringen in der Region um Einfluss. Weil die Lage so instabil ist, trauen sich nur wenige Binnenvertriebene zurück in die alte Heimat. Im Norden des Gebirgszuges, der der Shingal-Region ihren Namen gegeben hat, gibt es aber Dörfer und Städte, die vergleichsweise sicher sind. Dort leben wieder Zehntausende Menschen. Die Siedlungen um das Heiligtum Sherfedin, nahe der Städte Borek und Sinune, sind solche sicheren Orte.
Die Caritas Flüchtlingshilfe Essen will Perspektiven schaffen. Wir setzen dabei auf zwei wesentliche Faktoren: Bildung und Arbeit.
Dort will die Caritas Flüchtlingshilfe Essen Perspektiven schaffen. Wir setzen dabei auf zwei wesentliche Faktoren: Bildung und Arbeit. In einer Siedlung nahe der Kleinstadt Borek, in der sich viele Menschen neu ansiedeln, haben wir eine Schule gebaut. Wir haben sie nach unserem verstorbenen früheren Vorstandsvorsitzenden Rudi Löffelsend benannt. Es ist ein einfaches, einstöckiges Gebäude, vier Klassenzimmer, ein Raum für das Lehrpersonal und ein weiterer Raum. In diesem Raum finden außerschulische Aktivitäten auch für Erwachsene statt, zum Beispiel Computer- oder Nähkurse. Das Team, das dort arbeitet, ist höchst engagiert. Schulleiter Hazem Kayo und seine Leute haben an diesem Ort vor drei Jahren begonnen, Kinder zu unterrichten, in Zelten und in einem Rohbau. Die Schule ist eine weiterführende, hier findet Unterricht für die Klassen sieben bis neun statt. Die Grundschule nebenan hat eine japanische Hilfsorganisation errichtet. „Insgesamt kommen 130 Kinder hierher, wir rechnen jetzt damit, dass es deutlich mehr werden“, erzählt Schulleiter Kayo. „Unsere Klassenzimmer in den Zelten waren manchmal voller Dreck und Schlamm, deswegen sind wir glücklich darüber, dass diese Schule für uns gebaut worden ist“, sagt Salah, er ist 15, ein junger Mann mit einem selbstbewussten Blick, der einige Brocken Englisch spricht. Er besucht die achte Klasse, sein Traum ist es, Arzt zu werden. „Ich will auch einmal helfen können“, sagt er.
Aktuelles zum Projekt
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