Hevi: das heißt "Hoffnung"

Eine landwirtschaftliche Kooperative nahe des Flüchtlingscamps Mam Rashan bringt Hoffnung.

Noch immer leben in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak fast eine Million Binnenvertriebene und syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Viele der Binnenvertriebenen stammen aus der Region Shingal im Nordwesten des Irak. Shingal ist die Heimat der ezidischen Minderheit, die von den Fanatikern des sogenannten Islamischen Staates besonders brutal verfolgt wurde.

Acht Jahre nach dem Ende des Terrorkalifats ist die Shingal-Region ist in weiten Teilen noch immer eine Ruinenlandschaft, der irakische Staat investiert wenig in den Wiederaufbau. Unterschiedliche Gruppierungen ringen in der Region um Einfluss. Weil die Lage so instabil ist, trauen sich nur wenige Binnenvertriebene zurück in die alte Heimat. Im Norden des Gebirgszuges, der der Shingal-Region ihren Namen gegeben hat, gibt es aber Dörfer und Städte, die vergleichsweise sicher sind. Dort leben wieder Zehntausende Menschen. Die Siedlungen um das Heiligtum Sherfedin, nahe der Städte Borek und Sinune, sind solche sicheren Orte. Dort will die Caritas Flüchtlingshilfe Essen Perspektiven schaffen. Wir setzen dabei auf zwei wesentliche Faktoren: Bildung und Arbeit. In der Nähe von Sinune haben wir als Caritas Flüchtlingshilfe Essen (CFE) deshalb ein Gewächshaus-Projekt gebaut. Finanziert wurde es von der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit (SEZ). Vor Ort kooperieren wir mit unseren Freunden von der Barzani Charity Foundation (BCF), die für das Projekt einen Brunnen gebohrt und Stromleitungen gelegt hat. In dem Projekt finden 20 Familien ein Auskommen und Arbeit. Sämtliche Familien, die in dem Projekt beschäftigt sind, waren zuvor Binnenvertriebene. Die Aussicht, im Shingal Arbeit und damit eine Perspektive zu haben, hat sie dazu bewogen, in die alte Heimat zurückzukehren. Wenn möglich, wollen wir dieses Projekt weiter ausbauen.

Wir haben 2019 insgesamt 26 Gewächshäuser für ezidische Flüchtlingsfamilien aus der Shingal-Region bauen können, die somit Tagesstruktur und ein eigenes Einkommen haben. Schon im April 2020 konnten sich die Familien über die erste Ernte dieses erfolgreichen Projektes freuen.

Das Projekt ist maßgäblich von der "Stiftung Entwicklungszusammenarbeit (SEZ)" (Baden-Württemberg) finanziert worden. Einige der Gewächshäuser wurden mit der Unterstützung der Aktion "Helfen bringt Freude" der Schwäbischen Zeitung gebaut.

Zu dem Projekt gehört auch ein großer Tank für die gesicherte Versorgung der Gewächshäuser mit Wasser.


Eine erste Erfolgsgeschichte:
 

Rückkehr und Neustart in Borek

Hadia und Faruk Khalaf und ihre Kinder sind im Herbst 2020 in die Kleinstadt Borek zurückgekehrt, aus der sie 2014 vom IS vertrieben wurden. Die CFE hatte der Familie im Flüchtlingscamp Sheikhan ein Gewächshaus zur Verfügung gestellt. Hadia und Faruk legten Geld beiseite. Mit dem Ersparten konnten sie ihr Haus in Borek reparieren. Für den Neustart in Borek hat die CFE der Familie ein weiteres Gewächshaus gekauft. 

Aktuelles zum Projekt

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September 2019


Der Bau der Gewächshäuser beginnt.

Dezember 2019


Die Gewächshäuser werden übergeben.

April 2020


Die erste Ernte.