18.12.2021

Hazem Kajo, Lehrer in Borek

Herr Kajo ist Lehrer in Borek, einer Kleinstadt im Nordwesten des Irak. Er ist Ezide und wurde 2014 wie Hunderttausende andere Ezidinnen und Eziden von der IS-Terrorbande aus der Shingal-Region vertrieben, war 2018 für sieben Monate in Deutschland und ist dann freiwillig zurückgekehrt.

"Mir ist in Deutschland klar geworden, wie wichtig Schule für die Kinder ist. Also habe ich beschlossen, nach Borek zurückzukehren, um wieder Lehrer zu sein."

In Borek haben sie vor zwei Jahren eine Schule aufgemacht, 160 Kinder werden dort unterrichtet. Zwei Klassen sind in einem Rohbau untergebracht, sechs in Zelten.

Herr Kajo ist ein Held. Er und die anderen Lehrer bekommen keine Gehälter. Trotzdem machen sie weiter. Er sagt: Die Kinder und Jugendlichen, die die Schule in Borek besuchen, sind hungrig nach Bildung. „Sie sind sehr motiviert und kommen trotz der schwierigen Umstände regelmäßig.“ Für ihn ist das auch Motivation: „Jeden Morgen, wenn ich sehe, wie sie zu Fuß in die Schule kommen, bin ich sehr glücklich“, sagt er.

Die irakische Regierung hat ihr Versprechen gebrochen, die Kinder und Jugendlichen vernünftig unterzubringen. Deswegen sammeln wir als Caritas Flüchtlingshilfe Essen jetzt Geld, um anstelle der Zelte Container zu errichten, damit die Schülerinnen und Schüler nicht mehr in der Kälte lernen müssen. Außerdem wollen wir Schulmaterialien kaufen. Das Tolle ist: Wir haben schon 45.000 Euro zusammen. Dank euch, Dank der Leserinnen und Leser der NRZ, Dank der Katholischen Pflegehilfe und ganz besonders Dank eines großartigen Herzensmenschen.